Wie jedes Jahr im Juni werden auch dieses Jahr auf dem US-amerikanischen Upfront-Markt vorab TV-Werbeslots an Werbekunden verkauft, allerdings aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht im sonst üblichen Rahmen. Doch auch andere Märkte und Medien kennen dieses alljährliche Ritual: Verhandlungen über die jährlichen Werbebudgets sind weltweit Branchenusus und finden medienübergreifend statt. Wir möchten darlegen, was Jahresbudgets sind, wer davon profitiert und wann sie sinnvoll sind.
Werbetreibende und Agenturen verpflichten sich zu bestimmten Jahresbudgets, um die Werbeausgaben für ein Jahr mit einem bestimmten Partner festzulegen. Zu diesem Zweck werden langfristige Werbeverträge insbesondere mit großen Verlagen, TV-Sendern und Internet-Konzernen geschlossen. Die Verträge sind bindend und eine Vertragsauflösung hat – üblicherweise finanzielle – Folgen. So soll die Einhaltung der vereinbarten Konditionen sichergestellt werden, zum Beispiel hinsichtlich der Ausgaben pro Quartal und der Sichtbarkeit.
Ein wesentlicher Vorteil von jährlichen Werbebudgets ist Sichtbarkeit. Sie ermöglichen Publishern die Bereitstellung qualitativ hochwertiger Inhalte mit dem Ziel, diese einem bestimmten Publikum zu präsentieren. Im Gegenzug profitieren Werbetreibende von den folgenden Vorteilen:
Ziel ist es, möglichst hohe Jahresbudgets mit Werbetreibenden zu vereinbaren und neue Ertragsquellen zu erschließen.
Werbetreibende gehen eine rechtliche Verpflichtung ein und müssen das vereinbarte Budget einsetzen! Diese Verpflichtung gilt für ein ganzes Jahr. Bei Marktveränderungen wie im Jahr 2020 ist also ein hoher Verhandlungsaufwand erforderlich, um Flexibilität, Geschäftswert und Raten aufrechtzuerhalten. Es bedarf eines hohen Maßes an Kreativität, um ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Vorteilen und Verpflichtungen zu erzielen.
Es liegt auch im Interesse der Medienverleger, ihre Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen und Verträge anzupassen, wenn Verpflichtungen nicht eingehalten werden können. Dies erfordert jedoch den Einsatz von Ressourcen und Zeit, großes Verhandlungsgeschick sowie Ausdauer!
Werbetreibende, die über 300.000 € in einen einzelnen Werbepartner investieren, sollten feststehende Jahresbudgets in Erwägung ziehen, um von den Zusatzleistungen zu profitieren. Eine solche Verpflichtung ergibt natürlich nur dann Sinn, wenn ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Werbung und Umsatzvolumen/Return on Ad Spend (ROAS) besteht und finanzielle Flexibilität keine Rolle spielt.
Zudem sind Jahresbudgets sinnvoll, wenn der Fokus auf erstklassiger Sichtbarkeit / Positionierung sowie Präsenz bei wichtigen Veranstaltungen liegt, da häufig lange Vorlaufzeiten erforderlich sind, um entsprechende Werbeslots zu buchen.
Auch wenn Budgetperformance die oberste Priorität darstellt, kann mithilfe eines Jahresbudgets eine Steigerung des ROI-Ergebnisses erzielt werden.
Neukunden profitieren von günstigen Konditionen oder Agenturpreisen, falls sie eine Agentur beauftragen. Große Werbeinvestoren (ab zweistelligen Millionenbeträgen) bestehen auf entsprechende Verhandlungen, um von den oben erwähnten Vorteilen zu profitieren.
In Deutschland beginnen die Verhandlungen für Medienverleger, OOH, Audio, Walled Gardens usw. üblicherweise im Oktober. Werbetreibende möchten dabei eine möglichst hohe Sichtbarkeit bei einem Basisinvestment erzielen. Selbstverständlich investieren Werbetreibende ihre verfügbaren Mittel nicht vollständig in Jahresbudgets, sondern halten Rücklagen für Last-Minute-Deals vor.
Mercury Media Technology hat mit MMT Mercury eine Media Management Plattform (MMP) entwickelt, die automatisch eine Gegenüberstellung Ihrer Werbeausgaben und -verpflichtungen erstellt, damit Sie den Verlauf von Verhandlungen nachverfolgen und sich auf zukünftige Verhandlungen vorbereiten können – in Echtzeit an jedem beliebigen Ort und wann immer Sie wollen.