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Die Anzahl der Frauen die im Bereich Data Science arbeiten, beträgt laut BCG nur 22 %. Wir bei MMT wollen dies ändern. MMT hat ein großartiges, vielfältiges Team mit hochtalentierten Leuten und inspirierenden Frauen. Drei davon wollen hier ihre Geschichten teilen, um mehr Studentinnen zu ermutigen, im Bereich der Datenwissenschaft zu arbeiten.
Name: Olga Nalivaiko
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Name: Dr. Sarah-Magdalena Leschke |
Name: Imane Berchid |
Sarah: Beschreiben würde ich mich als vielseitig, logisch veranlagt, bodenständig, wissbegierig, sportlich und reisebegeistert mit einer Prise Sarkasmus. In der Freizeit suche ich den Ausgleich beim Sport und entdecke sehr gerne die Welt. Vor allem zieht es mich ans Meer, aber ich bin auch gerne mal Wandern in den Bergen. Ich bin vielfältig interessiert, insbesondere naturwissenschaftliche Themen begeistern mich. Aufgewachsen bin ich als Kind der 90er im Bremer Viertel und fahre noch heute quer durch Hamburg mit dem Rad - wirklich zu jeder Jahreszeit.
Olga: Ich bin 40 Jahre alt und Mutter von 2 kleinen Kindern. Ich bin vor 2,5 Jahren aus Russland nach Hamburg gezogen. Ich reise gerne, spiele Volleyball und tanze Salsa.
Imane: Ich komme aus Marokko. Dort habe ich Telekommunikation und IT studiert und 4 Jahre lang als Telecom Engineer für Funkplanung und -optimierung bei Huawei Technologies gearbeitet. Im Jahr 2018 kam ich nach Deutschland, um einen Master in IT Engineering zu machen. Ich bin seit 2020 bei MMT und bisher war es eine tolle Erfahrung.
Olga: Als Kind war ich immer gut in Mathe und habe in der Schule verschiedene Wettbewerbe gewonnen. Aber ich habe mich nicht getraut, Informatik zu studieren, weil das vor 20 Jahren als "Jungensache" galt und die Karrierechancen für Frauen gering waren. Also wählte ich an der Universität Management als Hauptfach, und meine Masterarbeit war der Marketingforschung gewidmet.
Imane: Mein Ausbildungshintergrund beinhaltete IT, aber ich habe mich auf Telekommunikation spezialisiert. Ich habe mich für einen Wechsel in IT entschieden, weil es hier vielfältige Möglichkeiten gibt in verschiedenen Bereichen zu arbeiten und diese zu entdecken, und das finde ich sehr interessant.
Sarah: Studiert habe ich zunächst Betriebswirtschaftslehre und am spannendsten für mich waren die Fächer Statistik, Ökonometrie und Markenmanagement, auf die ich mich dann auch spezialisiert habe. Hier wurde mein Interesse daran geweckt, welche Erkenntnisse man aus Daten ziehen kann, um sie für das Marketing zu nutzen und am Ende meines Studiums war für mich klar war, dass ich gerne in einem Job arbeiten möchte, der diese Bereiche kombiniert.
" Ich habe mich nicht getraut, Informatik zu studieren, weil es vor 20 Jahren als "Jungensache" galt und die Karrierechancen für Frauen gering waren."
Olga Nalivaiko
Project Manager BI, MMT
Wie hat eure Karriere im Datenbereich begonnen?
Olga: Mein erster Job war bei einer lokalen Beratungsfirma, die sich auf diesen Bereich spezialisiert hat. Quantitative Forschung beinhaltet eine Menge Arbeit mit Daten, einschließlich Datenbereinigung, -verarbeitung und -visualisierung für Berichte und Präsentationen. Damals, im Jahr 2003, benutzten wir SPSS und Excel für die Datenanalyse und es kostete viel Zeit und Mühe, von Rohdaten zu überzeugenden Erkenntnissen und Empfehlungen zu gelangen.
Ich setzte meine Karriere im Marketing fort und analysierte und visualisierte alle Arten von Marketingdaten - Vertrieb, Werbung, Wettbewerb. Ich weiß, wie wichtig es für Geschäftsmanager ist, zeitnahe und genaue Daten zu haben, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Als ich nach Deutschland zog, war ich noch im Mutterschaftsurlaub und ich beschloss, diese Zeit zu nutzen, um mir neue Fähigkeiten anzueignen, die mir helfen könnten, meine Karriere in der Datenanalyse fortzusetzen. Ironischerweise war die Zeit der Pandemie eine großartige Gelegenheit, sich selbst weiterzubilden, da viele Online-Plattformen kostenlose Kurse und Stipendien anboten. Ich verbesserte meine Tableau-Kenntnisse und lernte, einige grundlegende Codierungen in SQL und Python für Datenanalyseaufgaben vorzunehmen. Das war eine ziemliche Herausforderung für mich! Aber schließlich lernte ich, wie ich dieselben Aufgaben der Marketingdatenanalyse auf effizientere und effektivere Weise lösen kann.
Sarah: Nach meiner Arbeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität ging es für mich darum, das theoretische Wissen in die Praxis zu bringen. Mein erster Job als Analystin war fokussiert auf Adressselektion und Zielgruppenselektion. Dafür haben wir in meinem damaligen Team einige neue methodische Herangehensweisen entwickelt, wobei ich viel über das operative Geschäft, Projektmanagement und die Umsetzung verschiedener Analysemethoden gelernt habe.
Imane: Meine aktuelle Spezialisierung ist Data Engineering. Ich interessiere mich für Business Intelligence und Data Science im Allgemeinen. Das Data Engineering ist ein sehr wichtiger Teil, da es die Grundlage für alle damit verbundenen Aktivitäten ist. Es ist wichtig, qualitativ hochwertige Daten bereitzustellen. Außerdem ermöglicht mir mein Job, neue Technologien kennenzulernen und mich neuen interessanten Herausforderungen zu stellen.
Sarah: Ich bin auf den Bereich der Datenanalyse spezialisiert. Entschieden habe ich mich dafür, weil ich Spaß daran habe, mich mit der Frage zu beschäftigen, wie man die Wirkung von Werbung messen kann, welche Daten dafür benötigt werden und wie ich verfügbare Daten am besten nutze, um Fragen aus dem Marketing zu beantworten. Für mich ist die Kombination aus strukturierter Arbeit und der Suche nach kreativen Herangehensweisen in Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Abteilungen ideal.
Olga: Der Job bei MMT passt perfekt zu mir, denn ich kann sowohl meinen Marketing-Hintergrund nutzen als auch meine neuen Fähigkeiten anwenden. Ich wollte schon immer mit Tableau arbeiten und jetzt tue ich es jeden Tag, indem ich leistungsstarke Dashboards erstelle und verbessere.
Sarah: Vor sieben Jahren habe ich angefangen als Analystin zu arbeiten. In meinem aktuellen Job dreht sich alles um die Frage, wie Media wirkt und optimal zur Erreichung der Marketingziele eingesetzt werden sollte. Dazu erstelle ich verschiedene Modelle, die den Effekt von Media beschreiben und für die Kampagnenplanung genutzt werden, aber auch diverse kundenindividuelle Analysen rund um die Fragen zu Werbewirksamkeit.
Für die Analysen nutze ich hauptsächlich die Programmiersprache R, aber auch Excel und Powerpoint kommen mal zum Einsatz, um Ergebnisse zu kommunizieren. In der täglichen Arbeit benötige ich neben dem coden und der analytischen Fähigkeit, sich in Fragestellungen hineinzudenken und Daten zu verstehen vor allem auch Organisationstalent und Kommunikationsstärke, um die verschiedenen anstehenden Projekte zu koordinieren und Fragestellungen und Ergebnisse klar zu formulieren.
Imane: Ich arbeite jetzt seit einem Jahr im Datenbereich. Es war inspirierend und ich habe eine Menge gelernt. Meine Aufgabe besteht darin, Daten aus verschiedenen Quellen zu sammeln und sie in Datenbanktabellen und -ansichten zu strukturieren, damit unsere Kunden und andere Teammitglieder damit arbeiten können, z. B. für die Erstellung von Dashboards.
Olga: Vielfalt ist einer der wichtigsten Werte für MMT. Auch das Datenteam ist sehr divers - in Bezug auf Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit und beruflichen Hintergrund. Wir passen zusammen wie ein kompliziertes Puzzle, ergänzen uns gegenseitig und sorgen für Synergieeffekte.
Für mich ist das Jonglieren mit Beruf und Kindern eine weitere Herausforderung - besonders in der aktuellen Situation, in der Schulen und Kindergärten geschlossen sind. Ich fühle mich oft hin- und hergerissen, wenn ich versuche, alle Aufgaben im Beruf zu bewältigen und gleichzeitig eine gute Mutter zu sein. Aber das Gute ist, dass ich mich nie langweile - es gibt immer etwas zu tun.
Sarah: Die Herausforderungen in diesem Bereich hängen eher von der persönlichen Vorbildung ab und welche analytischen, technischen und sozialen Fähigkeiten jemand mitbringt - egal ob Mann oder Frau.
Persönlich stehe ich gerade vor der Aufgabe im Alltag genug Zeit zu finden, um mich mit neuen methodischen Herangehensweisen zu beschäftigen, für die spannenden Ideen, die wir in unserem Team gerne entwickeln möchten.
Imane: Ich sehe keine unüberwindbaren Herausforderungen, vor der Frauen im Datenbereich stehen könnten, ich bin bisher noch keinen begegnet. Ich glaube, dass Frauen in der Lage sind, alles zu erreichen, was sie sich vorgenommen haben, weil sie den Willen und die Intelligenz dazu haben.
"Go for it! Ich glaube, dass Frauen in der Lage sind, alles zu erreichen, was sie sich vorgenommen haben."
Imane Berchid
Data Integration Engineer, MMT
Sarah: Generell bin ich eher ein Mensch, der immer daran ist, sich kontinuierlich menschlich und fachlich weiter zu entwickeln und dann schaut was die Zukunft für ihn bereithält, wenn die nächsten Veränderungen anstehen.
Olga: Eine der Fähigkeiten, die mich faszinieren, ist das Erstellen von Marketingvorhersagen auf Basis von Methoden des maschinellen Lernens. Ich würde gerne mein Wissen in diesem Bereich erweitern.
Imane: Mein Ziel ist es, ein Experte auf meinem Gebiet zu werden, neue Fähigkeiten zu erlernen und neue Technologien zu entdecken.
Olga: Ich glaube, dass jetzt ein perfekter Zeitpunkt für Frauen ist, Data Science zu studieren und eine Karriere in diesem Bereich zu verfolgen. Es gibt einen offensichtlichen Mangel an Fachkräften und gleichzeitig eine große Chance für die Praxis - im Marketing gibt es zum Beispiel so viele Daten über das Verbraucherverhalten und die Werbeleistung, die genutzt werden können, um aussagekräftige Schlussfolgerungen und Vorhersagen zu treffen und einen Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen.
Sarah: Jeder der eine grundsätzliche Zahlen- und Technikaffinität mitbringt und Lust darauf hat, Zusammenhänge kritisch zu hinterfragen und sich in diverse Fragestellungen von internen und externen Ansprechpartnern hineinzudenken, sollte sich Möglichkeiten suchen, um herauszufinden ob der Bereich das Richtige sein könnte. Durch erste selbst umgesetzte Projekte im Studium oder Praktika, die einem den Berufsalltag näher bringen, zeigt sich, ob man Spaß daran hat, sich mit der Thematik intensiver zu beschäftigen. Wichtig ist zuerst, dass man die eigenen Stärken einschätzt und für sich erkennt, in welcher Position in dem breiten Feld Data Science man sich wiederfindet.
Imane: Ich würde sie sehr ermutigen, es zu versuchen, denn wie das Sprichwort sagt: "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg". Ich glaube, dass Frauen Leistungsträgerinnen sind und es nichts gibt, was sie davon abhalten kann, ihre Ziele zu erreichen.
"Nutze deine Talente! Wenn du eine Affinität zu Zahlen und Technik hast und den Wunsch, Zusammenhänge kritisch zu hinterfragen, ist Data Science ein vielversprechendes Berufsfeld."
Dr. Sarah Magdalena Leschke
Data Analyst, MMT